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Channel: Kommentare zu: Schlechter Umgang mit traumatisierten Soldaten
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Von: Line G.

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Liebe Helga,
Du hast mir im November letzten Jahres eine Nachhilfestunde zu den Phasen eines Einsatzes gegeben. Mir hat das sehr weiter geholfen…allerdings steh ich jetzt vor einem neuen Rätsel und vielleicht kannst Du mir noch eine weitere Nachhilfe geben.
Der Einsatz ist jetzt ca. 10 Wochen vorbei und nach anfänglichen Anpassungsschwierigkeiten auf durchaus beiden Seiten sah es aus, als ginge es langsam bergauf. Nahezu unmerklich hat sich unser Soldat dann mehr und mehr zurückgezogen, sich in einem 60-Stunden-Dienst eingeigelt und in seine Werkstatt verzogen und ist kaum erreichbar. Als es doch einmal die Möglichkeit eines Gesprächs gab, meinte er, dass sich das wieder ändern würde und ich es abwarten solle, weiter wollte, konnte er mir nichts dazu sagen als dieses “warte es doch einfach ab”.

Ich war vor ein paar Wochen in dem Theaterstück “Einsatzspuren”, dass Du ja auch empfohlen hattest. Und auch ich kann es nur empfehlen, obwohl ich sehr nachdenklich und zutiefst betroffen wieder rausgekommen bin. Da wurde auch angerissen, dass es nach den Einsätzen so eine Phase gibt, wo Soldat sich zurückzieht und wo er das mit sich ausmacht und die meist so drei Monate dauert. Bei bundeswehr.de habe ich dann unter lebenskundlichen Unterricht etwas über “Gefühlsblindheit” gelesen. Das hat dann was von Puzzeln, wobei ich gar nicht weiß, ob mir für das Gesamtbild nicht noch ganz viele Teile fehlen.

Kannst Du mir nochmal die Welt erklären …bzw. weißt Du vielleicht etwas, was mir helfen könnte, das alles in der Zeit des Abwartens vielleicht ein bißchen besser zu verstehen….

Tausend lieben Dank im voraus
Line


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